Juden, die Universität gehört uns, nicht euch" - Aufkleber mit diesem Slogan fanden sich Mitte März auf den Namensschildern der Büros mehrerer Professoren der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest. Zynisch gezeichnet war die von völkischer Aggression triefende Attacke mit "Grüßen von den ungarischen Studierenden". Eine der Betroffenen ist die emeritierte Philosophieprofessorin Ágnes Heller, die mit ihren 83 Jahren nur mehr gelegentlich ihre Kollegen besuchen kommt. Ágnes Heller ist nicht irgendwer: die Holocaust-Überlebende und international renommierte Philosophin lehrte jahrelang am Hannah Arendt Center der New School for Social Research in New York, sie kann auf eine lange Liste von Publikationen in mehreren Sprachen verweisen und wurde mit einer stattlichen Anzahl von internationalen Auszeichnungen überhäuft."